Hyundai spendiert Modellpflege: Das ist neu am Elektro-Kona (2024)

30. Oktober 2021 | Stefan Grundhoff

Hyundai spendiert Modellpflege: Das ist neu am Elektro-Kona (1)

(Hyundai)Der Hyundai Kona 2022

Der Kona ist eines der Erfolgsmodelle von Hyundai. Jetzt spendiert ihm der Autobauer eine Modellpflege. Was der neue Kona kann und welche Schwächen er beibehält, erfahren Sie hier.

Das Gesicht mit den tief liegenden Scheinwerferaugen ist Geschmacksache, obwohl ihm die Modellpflege gutgetan hat. Selbst da er optisch auf SUV oder Crossover macht, ist der Kona Electric unverändert nur mit einem Frontantrieb zu bekommen und der hat gerade bei der stärkeren Version mit 150 kW / 204 PS bei regennasser Fahrbahn oder Kurven schon einmal seine liebe Mühe, die alles andere als opulente Motorleistung auf der Fahrbahn in Vortrieb umzuwandeln.

In beiden Motorvarianten arbeitet ein Permanentmagnet-Synchronelektromotor, dessen Leistung über ein einstufiges Reduktionsgetriebe auf die Vorderräder übertragen wird. Bleibt zu hoffen, dass der Nachfolger, für 2023 im Gespräch, zumindest auf Wunsch mit Allradtechnik kommen wird.

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Doch abgesehen von dem zuckenden Lenkrad bei allzu flotter Beschleunigung kann man dem Hyundai Kona Electric wenig vorwerfen, denn er bietet viel Auto für eine überschaubare Summe, denn die Basisversion mit ihren 100 kW / 136 PS und dem kleinen 39,2 kWh großen Akkupaket kostet gerade einmal 35.650 Euro. Das reicht für knapp über 300 Kilometer an elektrischer Reichweite, bevor es wieder an die Steckdose geht. Keine Überraschung, dass sich trotzdem viele der Kunden für die größere und damit deutlich teurere Lösung entscheiden. Hier gibt es für ein allerdings sehr stattliches Aufgeld von 12.800 Euro das sogenannte Prime-Paket, das die Motorleistung auf 150 kW / 204 PS hebt und mit dem 64-kWh-Akkupaket nebst dreiphasigem Onboard-Lader kombiniert. Wer noch das 600 Euro teure Kontrastdach ordert, drückt den Kaufpreis auf dann allerdings recht stattliche 49.050 Euro.

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Bis zu 480 Kilometer Reichweite

Mit dem großen Akkupaket vergrößert sich die Reichweite bis zum nächsten Ladestopp auf rund 480 Kilometer und in der Tat bietet der Hyundai Kona Electric eine solide Realreichweite, denn wann man nicht schamlos aufs Gaspedal drückt, dann hält sich der Stromdurst des Koreaners in überschaubarem Rahmen. Mit 14,7 kWh pro 100 Kilometer ist er deutlich sparsamer als die meisten seiner Wettbewerber, die jedoch oftmals auch etwas größer und schwerer sind. Das Akkupaket mit Lithium-Ionen-Polymertechnik ist wie allgemein üblich im Fahrzeugboden verbaut, was die Sitzposition vorne wie hinten entsprechend erhöht. Um den Akku bis immerhin 80 Prozent aufzuladen, vergeht eine Dreiviertelstunde. Die maximale Ladegeschwindigkeit an einer Schnellladesäule liegt bei 100 Kilowatt; sind nur 50 kW verfügbar, dauert es knapp über eine Stunde. Die stärkere Kona-Variante mit 150 kW / 204 PS verfügt serienmäßig über einen 11-kW-Onboardlader für dreiphasiges Laden verbaut. Die Zeit für einen vollständigen Ladezyklus beläuft sich damit auf rund dreieinhalb Stunden in der 100-kW- und fünfeinhalb Stunden in der 150-kW-Variante.

Die Fahrleistungen des 1,7 Tonnen schweren Hyundai Kona Electric gehen allemal in Ordnung, denn für lange Autobahnpassagen im schnellen Tempo ist der Koreaner mit Produktionsort in Tschechien nicht gebaut. Vom Start weg beschleunigt der SUV Dank seines maximalen Drehmoments von 395 Nm überaus ambitioniert, zerrt hier bisweilen sogar unharmonisch an der Vorderachse. Aus dem Stand geht es in 7,9 Sekunden auf Tempo 100 und die Höchstgeschwindigkeit wird bei 167 km/h abgeriegelt. Imposanter ist der Zwischenspurt 80 bis Tempo 120, den der Crossover in unter fünf Sekunden erledigt. Den angewähltem Fahrmodus kann man mit den Lenkradpedalen noch unterstützen und auf die Rekuperation einwirken. Bestenfalls lässt sich das Kompaktklasse nahezu komplett mit dem Gaspedal bewegen. Dabei ist das Fahrwerk komfortabler als das der meisten Elektrofahrzeuge, was nicht zuletzt daran liegt, dass der Kona ebenso wie sein Fahrer keinen Gedanken an sportliche Ambitionen verschwendet. So kann man sich auch mit der recht gefühllosen Lenkung arrangieren, mit der es sich leicht und problemlos einparken lässt, sonst aber die Rückmeldung von der Fahrbahnoberfläche fehlt.

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Bedienung und Platzangebot auf Stand

Wichtiger sind den meisten Kunden ohnehin Bedienung und Platzangebot. Hier liegt der Elektro-Hyundai auf dem klassenüblichen Stand und hat damit genug Raum für vier Personen. Zu fünf wird es allzu eng - nicht nur im Fond, denn mit einem Gepäckvolumen von 332 Litern stehen rund 40 Liter weniger als beim Verbrenner zur Verfügung - damit lässt es sich leben. Und auch wenn nach dem Umlegen der Rücksitze nur 1.114 Liter zur Verfügung stehen - für die meisten Nutzer dürfte das reichen. Das nervt schon mehr, dass es nicht einmal gegen Aufpreis eine elektrische Heckklappenbedienung gibt und die Zuladung mit 350 bis 410 Kilogramm alles andere als üppig dimensioniert ist. Dagegen geht das Platzangebot in dieser Liga in Ordnung, wenngleich die Rücksitze etwas flacher sein dürften und der Platz unter den Vordersitzen überschaubar ist.

Der Fahrer blickt auf entsprechend informative Instrumente, die komplett animiert und gut ablesbar sind. Der Zentralbildschirm und die darunter platzierten Direkttasten in der Mittelkonsole passen gut; jedoch ist die Schalttafel für die Lichtmodule und Einparkhilfe über dem linken Knie des Fahrers schlecht einsehbar und daher alles andere als ideal positioniert. Und die Zeit für ein Head-Up-Display, das seine Informationen auf eine ausfahrbare Kunststoffscheibe proji*ziert, sind lange vorbei und wertig war die Konstruktion bisher bei noch keinem Fahrzeug. Bleibt zu hoffen, dass Hyundai hier beim Nachfolgemodell nachbessert und ihm gerade im Innenraum noch etwas mehr Chic mitgibt, dann wird der Kona Electric noch erfolgreicher, als er es ohnehin ist.

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